Erfolgreiche Delirprävention als Teamleistung
Akut auftretende Verwirrtheit, Unruhe oder Halluzinationen nach Operationen oder während des Klinikaufenthaltes sind besonders im Alter keine Seltenheit. Oft handelt es sich um ein Delir: eine akute Funktionsstörung des Gehirns. Dies belastet Patient:innen, Zugehörige und Personal. Um dem zu begegnen, wurde im St. Joseph-Stift Bremen im Jahr 2023 ein Qualitätsvertrag mit mehreren Krankenkassen ausgehandelt u. ein strukturiertes Delirmanagement eingeführt.
Vier ausgebildete Pflegeexpertinnen erkennen frühzeitig Risiken und setzen als Delirbeuaftragte gezielte Maßnahmen um. Delirmanagement ist hier multiprofessionelle und interdisziplinäre Teamarbeit: von den Änästhesieärztinnen über die Apotheke bis zum Stationspersonal sind alle eingebunden und erste Anzeichen eines (möglichen) Delirs frühzeitig erkannt. Nach einem Jahr liegt die Delirrate bei postoperativen Patient:innen bei 0,5 Prozent (Bundesdurchschnitt 40 Prozent). Im ersten Jahr wurden 641 Patient:innen postoperativ betreut, über 1.300 waren es insgesamt.
Das Delirmanagement ist fester Bestandteil im Klinikalltag. Dank der Zusammenarbeit aller gelingt es, Patient:innen wirksam vor einem Delir zu schützen bzw. aus diesem Zustand herauszubegleiten.
Über den Träger
Schwachhauser Heerstraße 54
28209 Bremen
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